Pressestimmen
Opernwelt Dezember 2014 | „Gut drei Dutzend Jungmusiker leisteten im E-Werk exzellente Arbeit. Gesteuert wurden sie so punktgenau wie abgestuft vom findig-klugen YOC-Prinzipal Klaus Simon. Zur Geltung kam, was Glanert ausmacht: die vorherrschende Melodie und die kleinen Widerhaken darin, die Reizharmonien und der pulsierende Rythmus, die Mischung aus post-Offenbach’scher Pikanterie und post-Weill’scher Song-Griffigkeit. [...] Die Ausstattung von Azizah Hocke zeigte sich so bildkräftig wie vielseitig. Und Aurelia Eggers’ Inszenierung hatte beides: die auf den Sing-Comic gerichtete und in puncto Slapstick nicht kleinliche, kindliche Sichtweise, aber auch den erwachsenen Blick aufs perfekt getimte szenische Raffinement.“ Heinz W. Koch |
nmz – neue musikzeitung 22. Oktober 2014 | „Detlev Glanert ist mit seiner Oper "Die drei Rätsel" der Spagat zwischen Zugänglichkeit und Anspruch gelungen. Das ist zu erleben bei der jüngsten Produktion der Young Opera Company Freiburg, die zu ihrem 20-jährigen Jubiläum das Werk geradezu mustergültig auf die Bühne des Freiburger E-Werks bringt. Das gilt zunächst für die Musik. [...] Es liegt aber auch an der stimmigen Inszenierung von Aurelia Eggers und der fantasievollen Ausstattung von Azizah Hocke, dass der generationsverbindende Musiktheaterabend so beglückend wird.“ Georg Rudiger |
Badische Zeitung 20. Oktober 2014 | „In der Premiere lösten Anna-Viola Schmieger und Valentin Bittner ihre nicht selten heiklen Aufgaben aufsehenerregend gut. Das reiche Instrumentalkolorit mit Blockflöten und einem extravagant-kniffligen Geigenpart darin (Xenia Geugelin) braucht ein Orchester vom Rang des mit Preisträgern gespickten Jugendorchesters der Holst-Sinfonietta. Young Opera Company Chef Klaus Simon führt es so punktgenau-pointiert wie abgestuft. Exzellent. Und da können die vokal wie darstellerisch gewandt agierenden erwachsenen Solisten gleich einbezogen werden: Ljiljana Winkler, Joslyn Rechter, Neal Banerjee, Lukas Kargl, Florian Rosskopp und Michael MacKinnon. Auf ihrer Höhe: die vielbeschäftigten Gruppierungen der von Hae-Kyung Jung einstudierten Jugendkantorei der Christuskirche und des von Lukas Grimm vorbereiteten Projektchors. [...] Als veritabler Wurf entpuppte sich die Inszenierung von Aurelia Eggers. [...] Nichts wie hin!“ Heinz W. Koch |
Stuttgarter 11. Oktober 2013 | „Die Aufführung der Young Opera Company im Reutlinger Kulturzentrum franz.K wurde einhellig und lange bejubelt. Gelungen ist tatsächlich nicht nur eine launige Inszenierung mit exzellenten Solisten und einem präzise und farbig spielenden Instrumentalensemble (Holst-Sinfonietta), sondern ein kleiner Theatercoup. [...] Man lauscht den nicht nur sehr guten, sondern auch ausgesprochen spielfreudigen Sängern, man ist überrascht vom hochprofessionellen Niveau der Aufführung, und nach dem Habanera-Schlussquintett Ravels am Ende hat man nur eine ganzmächtig vermisst: Die Provinz muss an diesem Abend gerade irgendwo anders gewesen sein.” Susanne Benda |
Die Deutsche Bühne 19. September 2013 | „Es ist aber nicht nur der Kuchenduft, der bei der fulminanten Produktion der Freiburger Young Opera Company (Leitung: Klaus Simon) die beiden Opern miteinander verbindet. Auch inhaltlich gibt es einige Parallelen. In beiden Stücken geht die Ehefrau fremd. Beide enthalten viele komische Momente und groteske Zuspitzungen. Das so originelle wie schlüssige Inszenierungskonzept von Regisseur Joachim Rathke geht aber noch weiter, indem beide Opern als eine einzige, zusammenhängende Geschichte erzählt werden.” Georg Rudiger |
Badische Zeitung 14. September 2013 | „Simon spielt Holsts Stück in der Kammerensemblefassung Benjamin Brittens. Bei Ravel hat er sich selbst als Arrangeur betätigt – in bester Schönberg-Manier. Wie er die üppige, aber nie ausladende Partitur auf ein sechzehnköpfiges Ensemble konzentriert, das hat Meisterschaft. Man vermisst nicht das große spätimpressionistische Orchester, im Gegenteil: Ravels ohnedies auf die Intimität der Situation ausgerichteten Klänge finden im kammermusikalischen Rahmen ihre kongeniale Entsprechung – Simon lässt eine eigene Rhapsodie espagnole erblühen. Und die (hinter der Bühne) spielende Holst-Sinfonietta macht den Detailreichtum, die knisternde Erotik, aber auch den Zug der Musik mit großer Leidenschaft hörbar.” Alexander Dick |
Opernwelt Januar 2013 | „Trotz der großen Distanz zwischen dem in einer Kirchenbank sitzenden Dirigenten und der in der Apsis platzierten Holst–Sinfonietta – die sieben Gesangssolisten agieren im Altarraum – gelingt die musikalische Umsetzung rhythmisch präzise und klanglich ausgewogen. [...] Klaus Simon entwickelt eine packende Interpretation, die den musikalischen Gesten Viviers die notwendige Deutlichkeit verleiht und den rituellen Charakter unterstreicht. Rituel de mort heißt die zweiaktige Oper im Untertitel. Die Theatralisierung der Musik gelingt auch Hendrik Müller und Juliane Hollerbach, die gemeinsam für Regie und Choreografie verantwortlich sind.” Georg Rudiger |
nmz - neue musikzeitung 10. November 2012 | „Mut beweist die Young Opera Company mit dieser Produktion, und das Verdienst, sich dieser höchst anspruchsvollen Partitur angenommen zu haben, kann ihr nicht hoch genug angerechnet werden. [...] Die von dem Dirigenten und Pianisten Klaus Simon gegründete freie Gruppe nahm sich ein halbes Jahr Zeit für die Proben, stellte mit einem Etat, über den jedes Opernhaus in verzweifeltes Gelächter ausbrechen würde, ein Musiktheater von beachtlicher Dichte und Überzeugungskraft auf die Bühne. [...] Die visuelle Seite der Aufführung ist stark, doch sie lässt die Musik nicht ins Hintertreffen geraten. Ihre hohe Qualität, ihre Klangsinnlichkeit und emotionale Eindringlichkeit teilen sich in jedem Moment mit. Die Instrumentalisten der Holst-Sinfonietta hat Dirigent Klaus Simon mit Akribie und Intensität im Griff. In ständigem Augenkontakt lenkt er auch die Stimmen, die sich mit den gleißenden, scharfgeschnittenen Instrumentalklängen zu einem vielschichtigen Gewebe von beklemmender Schönheit und Brillanz verbinden.” Isabel Herzfeld |
Frankfurter Allgemeine Zeitung 29. Oktober 2012 | „Gerade die Nicht-Konkretion, das Balancieren auf der "Schwelle" wirkt dringlich. Viviers experimentell-schwierige Vokalpartien werden vorzüglich bewältigt, und die Holst-Sinfonietta unter Klaus Simon realisiert Viviers eigenwillige Klangsprache mit sinnlicher Plastizität. [...] Die Aufführung, abseits der Großinstitutionen, liefert ein beherzigenswertes Plädoyer für Viviers musiktheatralische Originalität. Eine CD-Produktion wäre wünschenswert.” Gerhard R. Koch |