Liederabend 20: Le Rossignol enchanté

Premiere
5. Mai 2012
Französische Lieder und Kammermusik für Sopran, Flöte und Klavier

»Le Rossignol enchanté« ist eine klingende Huldigung an die französische Musik, insbesondere der von Francis Poulenc zum 50. Jahrestag seines Todes im Jahr 1963. Die „verzauberte Nachtigall“ symbolisiert Freude und Lebenslust, aber auch Nostalgie und Melancholie. Sie wird von der Flöte repräsentiert, die vor allem im Frankreich des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts als Soloinstrument eine besondere Blüte erlebte, von deren Früchten auch dieses Programm profitiert.

Der Liederabend entführt in eine Welt der Fleurs, Valeurs sowie Couleurs und verspricht amusement par excellence. Adieu tristesse, bonjour la belle musique avec le rossignol enchanté!

ProgrammFrancis Poulenc (1899-1963)
Un joueur de flûte berce les ruines, 1942
für Solo-Flöte
Sonate, 1957
für Flöte und Klavier
La courte paille (Maurice Carême), 1960
für Sopran und Klavier
Airs chantés, 1927
für Sopran und Klavier
 
Camille Saint-Saëns (1835-1921)
Une Flûte invisibile (Victor Hugo), 1885 
für Sopran, Flöte und Klavier
  
Darius Milhaud (1892-1974)
Catalogue de Fleurs, 1920
für Sopran und Klavier
 
Maurice Ravel (1875-1937)
La Flûte Enchantée (Tristan Klingsor), 1903 
für Sopran, Flöte und Klavier
 
Albert Roussel (1869-1937)
Deux Poèmes des Ronsard (Pierre de Ronsard), 1924
für Sopran und Flöte
 
André Caplet (1878-1925)
Une Flûte invisibile (Victor Hugo), 1900 
für Sopran, Flöte und Klavier
 
Charles Koechlin (1867-1950)
Skating-smiling (L’Album de Lilian), 1934
für Sopran, Flöte und Klavier
 
Jacques Ibert (1890-1962)
Aria, 1927
für Sopran, Flöte und Klavier
 
Léo Delibes (1836-1891)
Le Rossignol arr. Ary van Leeuwen, 1872
für Sopran, Flöte und Klavier

MitwirkendeBRITTA STALLMEISTER Sopran
DELPHINE ROCHE FLÖTE
Klaus Simon Klavier

Kritiken

Nordwest-Zeitung

29. April 2013

„Der rote Faden des wirklich publikumsfreundlichen Programms war die Nachtigall – verzaubert, melancholisch, aber immer bezaubernd. Vor allem Delphine Roches ausdrucksstarke Flöte repräsentierte diese Nachtigall. Wie ähnlich und doch charakteristisch verschieden die gleiche Textvorlage, „Die unsichtbare Flöte“ von Victor Hugo, vertont werden kann, ließen die nur 15 Jahre auseinanderliegenden Versionen von Camille Saint-Saens und André Caplet hören. Britta Stallmeister sang die Preziosen expressiv, farbig und mit Raffinesse, Klaus Simon pointierte klug und mit Übersicht. Von den 13 Werken, die erklangen, gefielen alle, was leicht dem warmen, anhaltenden Beifall anzumerken war. Léo Delibes’ „Le Rossignol“ bestach durch die geradezu lautmalerische Flöte und die opernhaften Einlagen, die Britta Stallmeister beherzt, sauber und raumfüllend meisterte. [...] Albert Roussels „Deux Poèmes de Ronsard“ für Sopran und Flöte vereinten, ja, konzentrierten noch einmal alles, was den Reiz dieser französischen Kammermusik ausmacht: Lebensfreude, Farbigkeit, Raffinesse, Poesie, Witz und Weltläufigkeit.“ Andreas Schweiberer

Odenwälder Echo

12. November 2013

„Zauberhaft die vielen Verschmelzungen von menschlicher Stimme und Flötenklang im jüngsten Kammerkonzert im Elfenbeinmuseum, ebenso zauberhaft die Programmauswahl für diesen französischen Liederabend à trois, die von großer Repertoirekenntnis zeugt. [...] Britta Stallmeister, Sopranistin der Frankfurter Oper, zeigt ihr ganzes Können an Darstellungs- und Ausdruckskraft.  Im „Catalogue des fleurs“ von Darius Milhaud passt sie ihre Interpretation den unterschiedlichen Charakteren der Blumensorten an und artikuliert mit Wonne die französische Sprache. In den charmanten, teils humoristischen „Airs chantés d’après des poèmes de Jean Moréas” und „La courte paille“ wechselt sie mit ihrem natürlichen Timbre mühelos von nachdenklich-dramatischen zu fröhlichen und witzigen Passagen. Nicht unerheblich ist der Klavierpart; auch Simon versteht es, die unterschiedlichen Stimmungen herauszuarbeiten. Mit großer Leichtigkeit trägt Delphine Roche die melodiöse Flötensonate von Francis Poulenc vor, einem Standardwerk des Flötenrepertoires. In leisen Passagen kann sie sich dank ihrer perfekten Ansatztechnik wunderbar zurücknehmen. Klaus Simon agiert entsprechend am Klavier, sodass entrückte Augenblicke entstehen. Ähnliche Momente kreieren die drei Musiker bei den Vokalisen von Charles Koechlin und Jacques Ibert. Durch den fehlenden Text bilden Stimme und Flöte nahezu eine klangliche Einheit. Der anhaltende Beifall und die Bravorufe des Publikums werden mit dem „Soir paien“ von Philip Gaubert belohnt, in dem die Flöte passenderweise die Rolle des Pan übernimmt.“ Stefanie Steinert

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