Liederabend 30: Die schöne Magelone

Premiere
15. Januar 2017
Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence

Neben Schuberts Winterreise und Schumanns Dichterliebe ist Die Schöne Magelone von Johannes Brahms wohl einer der berühmtesten Liederzyklen der deutschen Hochromantik. Die Texte entstammen eigentlich einer Erzählung Ludwig Tiecks, die aber insgesamt 17 Gedichte birgt, von denen Brahms 15, also nahezu alle, vertonte. Ludwig Tieck war im 19. Jahrhundert so angesehen wie Goethe oder Schiller. Er nahm die bereits im Frankreich des 15. Jh. erzählte Vorlage als Grundlage einer mit Gedichten gesäumten Erzählung unter dem Titel Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence, die so wundersam den Geist der Romantik mit allem Überschwang und sprachlicher Schönheit in Prosa und Poesie goss.

Als Johannes Brahms in seiner frühen Schaffensphase die 15 Magelonenlieder schrieb, dachte er noch nicht daran, die den Zuhörern Tieck’sche Geschichte als Hintergrund zusätzlich zu offerieren, wahrscheinlich deswegen, weil sie im 19. Jahrhundert im Bildungsbürgertum noch als allgemein bekannt galt. Doch sein Verleger drängte ihn dazu die Geschichte dem Publikum doch nicht vorzuhalten, erkennend, dass nur das Wissen um die Einbettung der Gedichte (von denen ja Brahms 15 vertonte) in die Geschichte dem Zuhörer inhaltlichen Halt gebe. So ist es heute üblich geworden entweder über die Handlung vorab etwas zu erzählen oder eine Erzählinstanz hinzuzunehmen, die Tiecks Erzählung um die Lieder herum vorträgt.

Der Bariton Hans Christoph Begemann, ausgewiesener Liedsänger (und Preisträger der Deutschen Schallplattenkritik für seine Aufnahme von Rihms Goethe-Liedern) und der Pianist Klaus Simon arbeiten seit 2014 erfolgreich zusammen und sind bereits mehrfach an bedeutenden Konzertorten wie dem Konzerthaus Berlin oder der Laeiszhalle Hamburg aufgetreten. Ihre Konzerte wurden vom Deutschlandfunk und vom NDR mitgeschnitten. Zudem haben sie zusammen die Baritonlieder Erwin Schulhoffs beim SWR als Teil einer CD-Gesamtaufnahme eingespielt, die bei bastille musique erscheinen wird.

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