Liederabend 35: So ist es schön!
6. Januar 2020
Es gibt es immer wieder schicksalshafte Begegnungen im Leben. So eine war für den Liedbegleiter Klaus Simon die Entdeckung des Wiener Komponisten Erich J. Wolff., den heute nur die wenigsten Musikliebhaber kennen.
Wie auch? Sein Schaffen ist nur noch spärlich verlegt und er hatte das Pech einerseits aus einfachen Verhältnissen zu stammen und bereits in jungen Jahren in den USA an einer Ohrenentzündung fern seiner Heimat Österreich zu sterben. Wolff war Zeitgenosse von Arnold Schönberg, mit ihm und ebenso mit Alexander Zemlinsky befreundet. Wolff schrieb bis zu seinem frühen Tod 1913 mit 39 Jahren immerhin ca. 180 Lieder. Wenn man sich die Mühe macht und sein Lieder sichtet und anspielt, dann ist es eine große Glück, diesen geborenen Liedkomponisten wieder zu entdecken, dessen Werk danach schreit, wie Dornröschen endlich wachgeküsst zu werden. Wolff hätte es verdient seinen Platz, den er zeitlebens hatte, wieder zugestanden bekommen. V.a. seine Lieder waren bis zum 1. Weltkrieg sehr erfolgreich und geschätzt.
Deswegen ist dieser Liederabend programmiert worden. Dafür hat sich der Bariton und Liedspezialist Hans Christoph Begemann auch schnell begeistern lassen.
Das Liedschaffen Erich J. Wolffs muss wieder aufgeführt und unbedingt von einem Publikum erneut gehört werden.
"So ist es [dann] schön" und Erich J. Wolffs Musik wieder lebendig und nicht länger im Rückert-/Mahlerschen Sinne "der Welt abhanden gekommen".
Der Bariton Hans Christoph Begemann, ausgewiesener Liedsänger (und Preisträger der Deutschen Schallplattenkritik für seine Aufnahme von Rihmliedern nach Goethe) und der Pianist Klaus Simon arbeiten seit 2014 erfolgreich zusammen und sind bereits mehrfach auch an bedeutenden Konzertorten wie im Konzerthaus in Berlin oder in der Laieszhalle in Hamburg aufgetreten. Ihre Konzerte wurden vom Deutschlandfunk und vom NDR mitgeschnitten. 2016 haben sie zusammen die Baritonlieder Erwin Schulhoffs für den SWR als Teil einer CD-Gesamtaufnahme eingespielt.
Diese Edition ist Ende 2019 beim Label bastille musique erschienen.