Liederabend 25: Winterreise

Premiere
25 January 2014
»Lieder des Lebens und der Liebe« von Wilhelm Müller, vertont von Franz Schubert

Schuberts Winterreise ist ein Werk, das seinesgleichen sucht. 24 „schauerliche“ Lieder (so Schubert zu seinem Freund Schobert) umfasst dieser Gesangszykus, der trotz seiner Bekanntheit immer wieder dazu auffordert, neu gehört zu werden, um erneut betroffen zu machen. Es ist die existentielle Frage nach dem Sinn des Lebens, die Schubert und Müller hier Interpreten wie Hörer stellen. Der Liebesschmerz als Auslöser für Verzweiflung, Weltflucht und Gang in den Tod ist ein Stoff, der einen in dieser kongenialen Umsetzung duch Schubert nicht mehr loslässt.

Die Winterreise als einsamer und eisiger Gipfel der Liedkunst: Neal Banerjee (Tenor) und Klaus Simon (Klavier) begeben sich auf diese Reise mit ungewissem Ausgang…

ProgrammFranz Schubert (1797-1828)
Winterreise op. 89 D 911 (Wilhelm Müller), 1827
für Tenor und Klavier

MitwirkendeNeal Banerjee Tenor
Klaus Simon Klavier

Critiques

Badische Zeitung

31. Januar 2014

„Der Wanderer in Schuberts "Winterreise" glaubt sich dem Tode nahe und besingt die vermeintliche Treue des Tieres zu seiner Beute. Neal Banerjee gelingt die Darstellung dieser Szene im Freiburger depot.K sehr eindrücklich. Er gibt der ersten Strophe einen fahlen und brüchigen Klang und blickt nach oben, so als ob er die Krähe über sich kreisen sähe. Am Ende des Liedes steigert er sich zu einer stimmgewaltigen Anklage ("Treue bis zum Grabe!"), die einen der dramatischen Höhepunkte dieses Liederabends bildet. [...] Die besonders düsteren Stationen der Winterreise wie "Irrlicht", "Einsamkeit", insbesondere auch "Der Leiermann", gelingen ausgesprochen stimmungsvoll. Mit Klaus Simon hat Banerjee einen hervorragenden Klavierpartner an seiner Seite, der seine gestalterischen Akzente gut dosiert. Bei "Die Krähe" dämpft er die Triolen im Diskant so, dass sie zu einem schillernden Klangteppich verschmelzen, der Banerjees sensible Interpretation vorzüglich ergänzt.“
Nikola Mirkovicć

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