Detlev Glanert: Die drei Rätsel

Premiere
18. Oktober 2014
Oper für Kinder und Erwachsene nach einem Libretto von Carlo Pasquini (2002/03)

Zu ihrem 20-jährigen Jubiläum zeigt die Freiburger Young Opera Company Detlev Glanerts gefeierte Märchenoper Die drei Rätsel (2003) für Kinder ab acht Jahren und Erwachsene. Erzählt wird die Geschichte des aufgeweckten Jungen Lasso, der sich aufmacht ins Königreich Busillis, um die verwöhnte Prinzessin Scharada zur Frau zu gewinnen. Einzige Bedingung: Er muss ihr drei Rätsel stellen, die sie nicht zu lösen vermag. Lasso zeigt sich furchtlos und schlau, muss jedoch lernen, dass es auf der Welt ernster und gefährlicher zugeht, als er gedacht hat.

Kinder und Jugendliche sind auch Aufführende in diesem spannend-unterhaltsamen Musiktheaterwerk: So stehen in den beiden Hauptrollen zwei Kindersolisten neben sechs hochkarätigen Sängerinnen und Sängern auf der Bühne. Mit dabei ist auch die Jugendkantorei der Christuskirche sowie ein gemischter Auswahlchor aus Freiburger Konzertchören. Unter der musikalischen Leitung von Klaus Simon feiert außerdem das Jugendorchester der Holst-Sinfonietta sein Comeback, ein Klangkörper mit jungen Talenten aus Freiburg sowie der Schwarzwald- und Oberrheinregion, darunter zahlreiche Jugend-Musiziert-Bundespreisträgerinnen und -preisträger.

Der Henze-Schüler Detlev Glanert (*1960), einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Komponisten unserer Zeit, hat zu dieser romantisch-grotesken Adoleszenz-Geschichte eine kontrastreiche und humorvolle Musik komponiert, die auch für das ungeübte Ohr stets zugänglich bleibt. In Szene gesetzt wird die Märchenoper von der Regisseurin Aurelia Eggers, die auch die italienische Erstaufführung von Die drei Rätsel erarbeitet hat und für dieses Projekt mit der Ausstatterin Azizah Hocke zusammenarbeitet.

Mit über 70 Mitwirkenden ist diese Jubiläumsproduktion das bisher größte Projekt der Young Opera Company. Feiern Sie mit uns!

Zusätzlich zu den sechs Abendvorstellungen finden zwei Schulvorstellungen statt, für deren Vorbereitung die Young Opera Company gerne Unterrichtsmaterial zur Verfügung stellt (Anmeldungen über education @ youngoperacompany.de). Außerdem wird ein theaterpädagogisches Begleitprogramm angeboten.

Eine Produktion der Young Opera Company in Kooperation mit dem E-Werk Freiburg und der Jugendkantorei der Christuskirche.

Gefördert von: Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg, Kulturamt der Stadt Freiburg, Fonds Darstellende Künste, Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg. Mit freundlicher Unterstützung von: Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, Regio-Verkehrsverbund Freiburg, Winzergenossenschaft Wolfenweiler, Bäckerei Lienhart, Gourmet to Go – Liffers Catering Freiburg.

Fotos: Sebastian Düsenberg und Azizah Hocke

Musikalische LeitungKlaus Simon
ChoreinstudierungHAE-KYUNG JUNG, LUKAS GRIMM
RegieAURELIA EGGERS
AusstattungAZIZAH HOCKE
DramaturgieCornelius Bauer

KindersolistenValentin Bittner
Lukas Gress
Lucie Gartmann
Anna-Viola Schmieger
SolistenLjiljana Winkler Sopran
Joslyn Rechter Mezzosopran
Neal Banerjee Tenor
Lukas Kargl Hoher Bariton
FLORIAN ROSSKOPP Bariton
MICHAEL MACKINNON Bass
ChöreJugendkantorei der Christuskirche
Auswahlchor Freiburger Konzertchöre
OrchesterJugendorchester der Holst-Sinfonietta

Kritiken

Opernwelt

Dezember 2014

Gut drei Dutzend Jungmusiker leisteten im E-Werk exzellente Arbeit. Gesteuert wurden sie so punktgenau wie abgestuft vom findig-klugen YOC-Prinzipal Klaus Simon. Zur Geltung kam, was Glanert ausmacht: die vorherrschende Melodie und die kleinen Widerhaken darin, die Reizharmonien und der pulsierende Rythmus, die Mischung aus post-Offenbach’scher Pikanterie und post-Weill’scher Song-Griffigkeit. [...] Die Ausstattung von Azizah Hocke zeigte sich so bildkräftig wie vielseitig. Und Aurelia Eggers’ Inszenierung hatte beides: die auf den Sing-Comic gerichtete und in puncto Slapstick nicht kleinliche, kindliche Sichtweise, aber auch den erwachsenen Blick aufs perfekt getimte szenische Raffinement.Heinz W. Koch

Opera Lively

December 2014

„Detlef Glanert’s fairy tale opera Die drei Rätsel was recently performed by Freiburg’s Young Opera Company for an audience of crumb-crunchers and their accompanying adults. Since its establishment 20 years ago, this organization has focused its efforts on staging modern operas outside the standard repertoire, from Holst’s Savitri to Rihm’s Jakob Lenz, from Britten’s Rape of Lucretia and Noye’s Fludde to Claude Vivier’s Kopernikus. More than 70 people were assembled behind, on, and in front of the stage for Die drei Rätsel. A good three dozen young musicians did an excellent job with Glanert’s score, guided by the YOC’s principal conductor Klaus Simon through the composer’s usual hallmarks – a predominant melody with little 'barbs' inserted, the rousing harmonies and pulsing rhythms. Aziza Hocke’s sets were as versatile as they were full of powerful imagery, while Aurelia Eggers’ staging was balanced between slapstick guaranteed to appeal to the kiddies and the sort of perfectly timed, refined scenic elements to capture the adults’ interest.“

nmz – neue musikzeitung

22. Oktober 2014

„Für Kinder und Erwachsene eine Oper zu komponieren, ist nicht einfach. Zwischen Überforderung und Unterforderung liegt das Spannungsfeld, das musikalisch beackert werden muss. Die Geschichte sollte einfach zu erzählen sein, aber auch genügend Stoff zur Dramatisierung bieten. Detlev Glanert ist mit seiner Oper "Die drei Rätsel" der Spagat zwischen Zugänglichkeit und Anspruch gelungen. Das ist zu erleben bei der jüngsten Produktion der Young Opera Company Freiburg, die zu ihrem 20-jährigen Jubiläum das Werk geradezu mustergültig auf die Bühne des Freiburger E-Werks bringt. Das gilt zunächst für die Musik. [...] Es liegt aber auch an der stimmigen Inszenierung von Aurelia Eggers und der fantasievollen Ausstattung von Azizah Hocke, dass der generationsverbindende Musiktheaterabend so beglückend wird. [...] Florian Rosskopp (Herr Subtil/Tartarus) und Michael MacKinnon (Schluck/Avernus) brillieren als skurril überdrehtes Dienerpaar. Joslyn Rechter verängstigt die zuhörenden Kinder sowohl als böse blauhaarige Mutter als auch in der Rolle des Wildschweins. Lijljana Winkler (Frau Bittermandel/Frau Knochen) ist eine koloraturblitzende, kokette Strippenzieherin mit eiskalter Höhe. Lukas Kargl gibt den König als einfältigen Kauz mit Hundepantoffeln und Dackelblick, während Neal Banerjee Lassos suizidgefährdeten Kameraden Galgenvogel als hell timbrierten Hasenfuß zeichnet.“ Georg Rudiger

Badische Zeitung

20. Oktober 2014

„In der Premiere lösten Anna-Viola Schmieger und Valentin Bittner ihre nicht selten heiklen Aufgaben aufsehenerregend gut. Das reiche Instrumentalkolorit mit Blockflöten und einem extravagant-kniffligen Geigenpart darin (Xenia Geugelin) braucht ein Orchester vom Rang des mit Preisträgern gespickten Jugendorchesters der Holst-Sinfonietta. Young Opera Company Chef Klaus Simon führt es so punktgenau-pointiert wie abgestuft. Exzellent. Und da können die vokal wie darstellerisch gewandt agierenden erwachsenen Solisten gleich einbezogen werden: Ljiljana Winkler, Joslyn Rechter, Neal Banerjee, Lukas Kargl, Florian Rosskopp und Michael MacKinnon. Auf ihrer Höhe: die vielbeschäftigten Gruppierungen der von Hae-Kyung Jung einstudierten Jugendkantorei der Christuskirche und des von Lukas Grimm vorbereiteten Projektchors. [...] Sie alle schienen vom Witz wie von der Stringenz der Aufführung infiziert. Deren Grundvoraussetzung ist die so bildkräftige wie verblüffend variable Ausstattung von Azizah Hocke. Als veritabler Wurf entpuppte sich die Inszenierung von Aurelia Eggers. [...] Nichts wie hin!“ Heinz W. Koch

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