Gustav Holst: Sāvitri

Premiere
20. Juli 2019
Kammeroper von Gustav Holst ergänzt um ausgewählte Lieder, Chöre und Kammermusik

Die Opera Factory Freiburg feiert 2019 ihr 25-jähriges Bestehen. Am Samstag den 20. und Sonntag den 21. Juli 2019 findet in der Freiburger Pauluskirche um jeweils 20 Uhr ein Abend mit der 1908/09 entstandenen Kammeroper Sāvitri nach einer Episode aus dem indischen Mythos Mahābharata des englischen Komponisten Gustav Holst statt.

Erzählt wird die Geschichte des Holzfällers Satyavān und seiner ihn treu und ehrenhaft liebenden Ehefrau Sāvitri. Die Szene, die sich abends in einem indischen Wald zuträgt, beginnt mit dem Herannahen des Todes, der die unerbittliche Wahrheit verkündet, dass keinerlei Leben ihm entrinnen kann. Außerdem komme er, um Satyavān zu holen. Noch bevor der Tod das Paar erreicht hat, bricht Satyavān kraftlos zusammen. Doch durch ihre Weisheit und ihre schmeichelnden Worte vermag Sāvitri, den Tod zu überlisten, sodass er ihr die Erfüllung eines Wunsches gewährt, mit Ausnahme von Satyavāns Leben. Sāvitri bittet ihn raffinierterweise um das, was für sie selbst das Leben ist. Jedoch erst als der Tod der Erfüllung des Wunsches zugestimmt hat, offenbart sie ihm, daß es Satyavān ist, der für sie das Leben bedeutet, da ohne sein Leben und seine Liebe ein Leben für sie sinnlos und nicht möglich ist.

So muss der Tod ohne Satyavān weiterziehen, da sein gegebenes Wort für ihn bindend ist. Als der Tod sich allmählich entfernt, erwacht Satyavān, woraufhin Sāvitri ihm versichert: "Without thee I am as the dead. A word without meaning. Fire without warmth, a starless night. Thou makest me real; thou givest me life..."

Mit eben diesem Stück begann 1993 die Geschichte der Young Opera Company. (So hieß die Organisation bis 2014, bevor sie sich dann in Opera Factory Freiburg umbenannte.) Somit ist dieses Jubiläumswochenende auch gleichzeitig ein Rückblick auf ihre Anfänge.

Da diese Oper nur 35 Minuten dauert, wird der Abend davor konzertant durch verschiedene Lieder, Kammermusik und Chöre Holsts ergänzt. Dabei wird auch sein frühes Scherzo für Streichsextett offiziell uraufgeführt.

Für die szenische Einrichtung der Oper Sāvitri ist die junge Regisseurin Miriam Götz verantwortlich. Die Opera Factory Freiburg konnte für diese Jubiläumsproduktion drei international bekannte Sänger*innen gewinnen. Die Titelrolle gestaltet die Sopranistin Siri Karoline Thornhill, die Rolle des Satyavān wird vom Tenor Colin Balzer verkörpert und für die Rolle des Todes konnte der deutsche Bariton Ekkehard Abele engagiert werden, der die Partie schon 1993 verkörpert hatte. Den großen und wichtigen Chorpart singen Damen des Freiburger Kammerchors, die von Lukas Grimm einstudiert wurden. Die nach Gustav Holst benannte, diesmal 15-köpfige Holst-Sinfonietta wird vom künstlerischen Leiter Klaus Simon geleitet, der auch die Arrangements der Lieder und Chöre Holsts für Kammerorchester extra für diesen Anlass angefertigt hat. 

Tickets an der Abendkasse (18:15 vor Vorstellungsbeginn) und hier

Musikalische Leitung, ArrangementsKlaus Simon

Szenische Einrichtung

miriam götz
Choreinstudierunglukas grimm
DramaturgieCornelius Bauer

Solisten siri karoline thornhill sopran
colin balzer Tenor
ekkehard abele bariton
Damen des Freiburger Kammerchors
Holst-Sinfonietta



Kritiken

Badische Zeitung

23.07.2019

„[...]Mit „Savitri“, dem zwischen Kult und Kam- meroper angesiedelten Mysterienspiel Gustav Holsts, starteten 1993 Freiburger Studierende ihr Engagement für kleine For- mate des Musiktheaters. Kopf und Motor der Truppe ist bis heute der Dirigent Klaus Simon. Trotz vieler Kämpfe mit den Widrig- keiten eines freien Daseins auf dem Musik- markt wurde die Opera Factory zu einem Kulturträger in der Region. Und feierte nun in Freiburgs Pauluskirche Jubiläum mit zwei Holst gewidmeten Abenden.[...] [...]Mit bassbaritonaler Emphase bat Ekkehard Abele in „Varuna“ um Verschonung, cha- rakterisierte mit präziser Artikulation den humorvollen „Gesang der Frösche“. Die Frauenfraktion des Freiburger Kammer- chors meisterte im hier besprochenen Sonntagskonzert sehr beachtlich die into- natorischen Herausforderungen bei den Chorhymnen.[...]Dem Klagegesang der klugen Savitri verlieh Siri Karoline Thorn- hill warme, in der Tiefe dunkle Sopranfülle, der Tenor Colin Balzer bezog beim Dialog der Gatten ihr gegenüber Platz. Sparsame Gestik. Innenwelten werden (szenische Einrichtung: Miriam Götz) zum Kammerspiel. Ekkehard Abele[...]durchmaß als unerbittlicher, indes von Sa- vitri überlisteter Tod stimmgewaltig den Raum. “ Christine Adam

Badische Zeitung

23.07.2019

„[...]Mit „Savitri“, dem zwischen Kult und Kam- meroper angesiedelten Mysterienspiel Gustav Holsts, starteten 1993 Freiburger Studierende ihr Engagement für kleine For- mate des Musiktheaters. Kopf und Motor der Truppe ist bis heute der Dirigent Klaus Simon. Trotz vieler Kämpfe mit den Widrig- keiten eines freien Daseins auf dem Musik- markt wurde die Opera Factory zu einem Kulturträger in der Region. Und feierte nun in Freiburgs Pauluskirche Jubiläum mit zwei Holst gewidmeten Abenden.[...] [...]Mit bassbaritonaler Emphase bat Ekkehard Abele in „Varuna“ um Verschonung, cha- rakterisierte mit präziser Artikulation den humorvollen „Gesang der Frösche“. Die Frauenfraktion des Freiburger Kammer- chors meisterte im hier besprochenen Sonntagskonzert sehr beachtlich die into- natorischen Herausforderungen bei den Chorhymnen.[...]Dem Klagegesang der klugen Savitri verlieh Siri Karoline Thorn- hill warme, in der Tiefe dunkle Sopranfülle, der Tenor Colin Balzer bezog beim Dialog der Gatten ihr gegenüber Platz. Sparsame Gestik. Innenwelten werden (szenische Einrichtung: Miriam Götz) zum Kammerspiel. Ekkehard Abele[...]durchmaß als unerbittlicher, indes von Sa- vitri überlisteter Tod stimmgewaltig den Raum. “ Christine Adam

 Alexander Stein, Tübingen

„[...]However, with Klaus Simon and his “Holst Sinfonietta” and his “Opera Factory” we were able to meet high-quality performers, very active and always looking for the unheard, the unusual and little gems worth discovering.[...] [...]Simon’s reputation as an arranger must not be underestimated. His latest works include Holst’s “Vedic Hymns”, five of which we were able to hear this evening, also all three of the “Choral Hymns from the Rig Veda op. 26/2” in a very reduced instrumental accompaniment – very effective, very deep and very introverted: virtues quite close to Gustav Holst’s heart. The ladies of the Freiburger Kammerchor fulfilled their part precisely and with beautiful sound. Moreover, the same approach is obvious with three of the “Humbert Wolfe Songs” where Simon wanted to keep their colorful sounds and individual atmosphere by chosing instrumenation close to that of “Sāvitri”[...] [...]Hard to choose the highlight of the program, but definitely most exciting for every Holst fan would be the first official performance of the “Scherzo for String Sextet”[...] [...]It should be the logical and honorable idea to assume that Freiburg with its self-explanatory “Holst Sinfonietta” should be a strong advocate for Holst’s music in Germany. Living in Germany as well I would definitely support this idea.“ 

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